
Fotostudio zu Hause einrichten - darauf kommt es an
Die Fotografie ist für Sie mehr als nur Hobby – sie ist eine Leidenschaft. Mit Begeisterung begeben Sie sich immer wieder auf die Suche nach eindrucksvollen Motiven und stimmungsvollen Lichtverhältnissen. Mit Sicherheit haben Sie auch schon einmal daran gedacht, Ihr eigenes Fotostudio zu Hause einzurichten. Denn solch ein Raum der Kreativität bringt zahlreiche Vorzüge mit sich! Hier können Sie nach Herzenslust fotografieren, ohne dabei vom Wetter oder der Tageszeit abhängig zu sein. Was Sie für ein DIY-Fotostudio brauchen und worauf Sie achten sollten, das verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Was spricht für ein Fotostudio zu Hause, was dagegen?
Ein Fotostudio sein Eigen zu nennen, das wäre schon toll. Doch was sind die Vorteile, was die Nachteile? Wir haben die Pro- und Kontra-Argumente für Sie zusammengefasst:
Pro
- Rückzugsort, an dem Sie sich kreativ ausleben, Dinge ausprobieren und sich weiterentwickeln können
- flexibler bei der Umsetzung bestimmter Fotoideen
- mehr Kontrolle über das Licht
- unabhängig
- Plan B bei schlechtem Wetter
- viel Platz für Equipment
- Ort für Kundengespräche (falls Sie die Fotografie professionell betreiben möchten)
Contra
- Einrichtung ist mit erheblichen Kosten verbunden
- Suche nach einer geeigneten Räumlichkeit gestaltet sich oft schwierig
- eignet sich nicht für alle Arten der Fotografie
Die räumlichen Gegebenheiten müssen stimmen
Bevor Sie Ihr Fotostudio zu Hause einrichten können, müssen Sie eine Räumlichkeit finden, die Ihren Anforderungen entspricht. Folgende Kriterien spielen dabei eine wichtige Rolle:
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Größe:
Ihr zukünftiges Fotostudio sollte mindestens 35 Quadratmeter Größer darf es natürlich immer sein! Wir empfehlen eine Deckenhöhe von 3 Metern und eine Wandbreite von 5 Metern. So haben Sie neben dem Hintergrundsystem noch ausreichend Platz für Blitz, Licht und Co. Auch die Tiefe des Raumes dürfen Sie nicht unterschätzen. Um eine gute Entfernung zwischen Ihnen und dem Motiv realisieren zu können, sind 5 Meter Minimum. Entscheidend für die Größe des Studios ist außerdem, was Sie fotografieren möchten. -
Fenster:
Nur weil Sie jetzt ein Studio haben, heißt das nicht automatisch, dass Sie nur noch mit künstlichem Licht fotografieren müssen. Natürliches Licht erfreut sich bei dem einen oder anderen Shooting großer Beliebtheit. Da es aber nicht immer erwünscht ist, sollten sich die Fenster vollständig abdunkeln lassen. -
Heizung:
Wenn nicht gerade Sommer ist und draußen über 30 °C herrschen, braucht Ihr DIY-Fotostudio eine Heizung. Vor allem wenn Sie Menschen ablichten und in Ihrem Studio die Fotos sichten und bearbeiten möchten, erweisen sich beheizbare Räume als unerlässlich. -
Wände:
Um farbige Reflexionen zu vermeiden, sollten Sie auf knallig bunte Wände im heimischen Fotostudio verzichten. Setzen Sie stattdessen auf die Klassiker Weiß, Grau oder Schwarz! Die Wand mit der Tür nutzen Sie am besten als Büro. Hier findet sich Platz für einen Schreibtisch samt Computer, Regalen und mehr.
Wie richte ich mein DIY-Fotostudio ein?
Sobald Sie einen passenden Raum für Ihr Fotostudio gefunden haben, geht es an die Einrichtung. Hierbei sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt, Sie können sich austoben! Wichtig ist, dass Sie sich wohlfühlen und der Raum Ihre Art des Fotografierens widerspiegelt. Ob Laminat oder Teppich, bequeme Sofas, ein Bett mit Decken und Kissen, Stühle und Hocker, große Pflanzen oder eine Holzleiter – Sie entscheiden, welche Gegenstände und Requisiten zu Ihnen passen.

Bei der Ausstattung und Wahl des Zubehörs kommt es natürlich darauf an, auf welche Form von Shootings Sie sich spezialisieren möchten: Schlägt Ihr Herz für die Babybauch-, Newborn-, Familien-, Portrait- und Paarfotografie oder bevorzugen Sie Aktfotografie, Bewerbungs- und Produktfotos?
Fotostudio selber bauen: Welches Equipment brauche ich?
Hintergrundsysteme, Blitze, Stative, Lichtformer – Equipment fürs Fotostudio gibt es en masse. Doch was braucht man wirklich? Wir liefern die Antworten.
Hintergrundsystem und Hintergründe
Das Herzstück im heimischen Fotostudio bildet das Hintergrundsystem. Damit lassen sich Hintergründe schnell und einfach wechseln. Dabei haben Sie zwei Möglichkeiten: Während Sie mit einer mobilen Installation flexibel sind und bei der Anschaffung Geld sparen, erweisen sich fest installierte Systeme als langlebiger und professioneller. Hochwertige Wand- bzw. Deckenmontagen können gleich mehrere Hintergründe auf einmal fassen. Über ein Zahnrad rollen Sie den gewünschten Hintergrund per Kette ab.
Sobald Sie sich für ein Hintergrundsystem entschieden haben, bleibt noch eine weitere Frage: Fotohintergründe aus Papier oder Stoff? Hier kommt es darauf an, welche Wirkung Sie erzielen möchten. Mit Papier gelingen gleichmäßige Ergebnisse, Stoff hingegen wirft Falten, die an dieser Stelle aber erwünscht sind. Auf jeden Fall eignen sich weiße, graue und mehrfarbige Hintergrundrollen.
Dauerlicht und Blitze
Fakt ist: Ohne Licht gibt es auch kein Bild! Wenn Sie Ihr Fotostudio zu Hause einrichten und der Raum nicht gerade über eine weitläufige Fensterfront verfügt, benötigen Sie Kunstlicht. Nur so können Sie für optimale Lichtverhältnisse bei Ihren Shootings sorgen. Die Auswahl hängt einerseits davon an, wie viel Geld Sie ausgeben möchten, und andererseits, wie professionell Sie der Fotografie nachgehen wollen.
Ein weiterer Aspekt, der eine Rolle spielt: Ihre persönlichen Vorlieben. Kommen Sie mit Studioblitzgeräten besser zurecht oder möchten Sie mit einfach zu handhabenden Dauerlichtern arbeiten? Beide Varianten bringen ihre Vor- und Nachteile mit sich. Doch wie so oft im Leben empfiehlt sich auch hier ein Mix, um flexibel zu bleiben. Für Einsteiger genügen z. B. zwei Dauerlicht-Leuchten und zwei bis drei Blitze.
In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über die perfekte Beleuchtung.
Lichtformer
Fast noch wichtiger als die Lichtquelle selbst sind Lichtformer, die vor den Blitz montiert werden. Damit gelingt es Ihnen, den Abstrahlwinkel, die Intensität und Härte des Lichts bewusst zu steuern. Sowohl für Portraits als auch für die Produktfotografie entpuppen sie sich als unverzichtbares Zubehör. Besonders beliebt: Softboxen. Wer sich eine weiche, gleichmäßige Beleuchtung ohne störende Schlagschatten wünscht, ist mit diesem Lichtformer bestens beraten. Darüber hinaus gibt es noch Spots, Reflex- und Durchlichtschirme, Beauty-Dishes sowie Strip-Lights.
Stative, Ständer und Halterungen
Beim Aufbau mancher Sets wäre die Hilfe einer weiteren Person schon erforderlich. Da Sie aber in der Regel auf sich allein gestellt sind, um Set-ups aufzubauen, erweisen sich höhenverstellbare Stative und Halterungen als sehr nützlich. Diese tragen Aufsteckblitz, Dauerlicht mit Softbox, Reflektor und Co., ohne sich zu beschweren oder zu bewegen! Einmal richtig positioniert, können Sie sich voll und ganz aufs Fotografieren konzentrieren.
Kamera und Objektive
Der Vollständigkeit halber soll in diesem Zusammenhang auch Ihr wichtigstes Werkzeug Erwähnung finden – die Kamera und Objektive. Schließlich sind sie die Grundvoraussetzung fürs Fotografieren. Natürlich müssen Sie für die Studiofotografie keine neue Kamera kaufen, Sie können Ihre bisherige wie gewohnt nutzen.
Da die Entfernung bis zum Motiv begrenzt ist, sollten Sie auf Objektive mit einer Brennweite ab 50 mm zurückgreifen. Mit welchem Exemplar Sie schlussendlich am besten zurechtkommen, ist reine Übungs- und Geschmackssache.
Stauraum im Heimstudio
Nicht nur in der Küche und im Wohnzimmer brauchen Sie jede Menge Stauraum, sondern auch im Fotostudio! In Regalen bringen Sie Kamera, Objektive und sonstiges Zubehör platzsparend unter. Die Stellfläche eignet sich auch für Pflanzen, Deko/Requisiten oder einige Ihrer Arbeiten. Letzteres bietet sich vor allem an, wenn Sie Kundengespräche in Ihrem Studio führen wollen. Auf diese Weise präsentieren Sie sich gleich von Ihrer besten Seite.

Tipp: Verstauen Sie Ihre Ausrüstung in festen Kategorien. So haben Sie alles schnell griffbereit. Bei Bedarf können Sie die jeweiligen Fächer auch beschriften – für noch mehr Übersicht.
Weitere Must-haves
Auch die vermeintlich unscheinbaren Dinge dürfen in Ihrem DIY-Fotostudio nicht fehlen. Dazu zählen beispielsweise Ersatzakkus, Speicherkarten, Ladegeräte, Funkfernauslöser und Filter.
Wir hoffen, dass wir Ihnen einen guten Überblick geben konnten, welches Equipment Sie brauchen, um ein Fotostudio selber zu bauen. Sind Sie lieber unterwegs? Lesen Sie hier, welche Ausrüstung Sie für Fotoshootings benötigen. Jetzt aber viel Freude mit Ihrem kreativen Rückzugsort!
Fragen rund um das heimische Fotostudio
+ Was braucht man für ein Fotostudio zu Hause?
- einen passenden Raum
- Hintergrundsystem und Hintergründe
- Dauerlicht
- Blitze
- Stative inkl. Ständer und Halterungen
- Lichtformer
- Kamera und Objektive
- Reflektoren
+ Welche Größe sollte ein Fotostudio zu Hause haben?
Dies hängt natürlich davon ab, wie genau Sie Ihr Fotostudio nutzen möchten. Hier ein paar Orientierungshilfen:
- Raumgröße: mindestens 35 Quadratmeter
- Deckenhöhe: mind. 3 Meter
- Raumbreite: mind. 5 Meter